Am Mittwoch, den 28. Februar berichtet Herr Baldauf in der AZ über den Besuch der Mitglieder der Kolpingfamilie Dolberg am 23. Februar 2018 im Interreligiösen Museum im Ahlener Goldschmiedehaus:

Zeitungsbericht Kolping besuch 02 2018

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Josef Kerkmann, Mitglied der Kolpingsfamilie Dolberg, konnte 16 Teilnehmer zu dieser Veranstaltung begrüßen und er berichtet:

Werner Fischer begann seinen Vortrag mit den Worten
Der Leitsatz „Altes zu bewahren, zu pflegen und verantwortungsbewusst mit der Vergangenheit umzugehen, sei für ihn Grundlage für den Aufbau des Interreligiösen Museums gewesen und bis heute sein Ziel geblieben.
Die Geschichte der Juden beginnt mit Abraham, dessen Name übersetzt „Vater der vielen Völker“ bedeutet. Er ist Stammvater Israels und gilt außerdem als Stammvater der Araber. Das bedeutet, dass Abraham in allen drei Religionen des Nahen Ostens, im Judentum, im Christentum und im Islam als Stammvater gesehen und verehrt wird.

Werner Fischer erläuterte die Tora, übersetzt als Gebot, Belehrung oder auch Weisung. Sie ist der erste Teil die nach christlichen Übersetzungen aus den fünf Büchern Moses besteht. Eine Torarolle für den Gottesdienstgebrauch wird grundsätzlich per Hand von speziell dafür ausgebildeten Schreibern geschrieben. Sie gehört zur Grundausstattung einer jeden Synagoge und wird nach der Vorlesung im Toraschrein aufbewahrt.
Der Toraschrein aus Holz im Interreligiösen Museum stammt aus dem Jahr 1675. Auf gravierten Silberplatten lesen wir den übersetzten Text:

Innen: "Die Tora, die Moses uns gegeben hat."

Tradition für die Jakobsgemeinde.
Dieser Schrein wurde gestiftet durch Frau Rachel Mose.

Gott möge ihr ein langes Leben schenken und sie mit guten und angenehmen Jahren segnen.

Name des Besitzers Jitzhak Duane

Die Menora, auch bekannt als siebenarmiger Leuchter, ist eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums. Sie erhellte früher zuerst das Stiftszelt und später die Tempel in Jerusalem. Dort stellte sie für Juden die Anwesenheit Gottes dar, denn Gott ist für Juden das Licht. Die Menora hat die Form eines Baumes. Ihre sieben Arme stehen für die sechs Tage der Schöpfung und den Schabbat als Ruhetag.  Juden glauben, dass Gott den Juden eine genaue Anleitung zum Bau der Menora gegeben hat. Der siebenarmige Leuchter steht im Staatswappen Israels im Vordergrund.

Im Verlaufe des Abends erläuterte Werner Fischer weitere Gegenstände des Judentums, die das religiöse und tägliche Leben prägen. Dazu gehören die Gebetsriemen mit würfelförmigen ledernen Kapseln, die zum morgendlichen Gebet von den Männern angelegt werden.

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Als Ahlener Werner Fischer begrüße ich Sie als Dolberger und rufe Ihnen ein herzliches Willkommen im Interreligiösen Museum im Goldschmiedehaus zu.
Es ist mir eine ganz besondere Freude, heute Abend die Mitglieder der Kolpingsfamilie Dolberg zu begrüßen, bin ich doch selber vor 60 Jahren in Münster in die Kolpingsfamilie aufgenommen worden.
Anmerken möchte ich noch, dass die Kolpingsfamilie Dolberg
im Dezember 1984 mit zu den ersten Besuchergruppen in diesem Museum zählte mit Josef Bäumer und Heinz Loermann an der Spitze - also vor 34 Jahren.

Der mir damals gewidmete Holzteller hängt heute noch an dem Türpfosten. Und noch ein weiteres Relikt der Vergangenheit möchte ich Ihnen vorstellen:

Hauskreuz Treppe 3

Dieses Kreuz gehörte dem Pfarrer Hermann Holle, geb. am 06.09.1879 in Recklinghausen. Priesterweihe 1904 im Hohen Dom zu Münster, Pastor in Ahlen-Dolberg von 09.02.1913 bis 1957, gestorben in Dolberg 1969.

Seine Haushälterin Frau Adiek schenkte mir, Werner Fischer, 1991 das Kreuz lt. angebrachter. Widmung.

Unter dem Altarsockel befindet sich eine Fotokopie mit Daten und Bild des Pastors.

Werner Fischer stellte die Frage: War Pfarrer Hermann Holle auch Präses der Kolpingsfamilie? Gehört das Kreuz nicht nach Dolberg?

In übereinstimmung mit der Gruppe wurde entschieden, das Kreuz kommt wieder nach Dolberg in Besitz der Kolpingfamilie, da auch Pastor Holle auch Präses der Kolpingfamilie Dolbeg war.

Herr Wolfgang Brüggemann nahm das Kreuz von Werner Fischer in Empfang und die Kolpingfamilie Dolberg wird das Kreuz an einer prominten Stelle in Dolberg aufstellen.